Reisetagebuch

Hier informieren wir dich laufend über das Erlebte während unserer Reise:

28. Juni - Vancouver

Gut geflogen und on time gelandet in Vancouver. Gleich eine kurze Stippvisite – in Van Downtown Shopping und das erste Canadien Beer fuer Pascal an der Robson Street – und dann fallen wir todmüde ins Bett!

29. Juni - still Vancouver

Früh aus den Federn gehüpft und mit dem Bus und Skytrain Richtung Downtown gefahren. Über Gastown, Canadien Place, Stanley Park, Beach nach Granville Island – dort gab es einen feinen Znacht. Für Angi gab es dazu ein Glas Milch – der Kellner hat statt Merlot Milch verstanden :-).

30. Juni - North Vancouver

Endlich unser fahrendes Heim übernommen geht es über den Marine Drive im wunderschönen North Vancouver an vielen Villen vorbei Richtung Whistler. Unterwegs im Porteau Cove Provinicial Park einen Standplatz ergattert und dann auch gleich die ersten Scheitter entzündet. Das Fleisch, sag ich euch: Jammy! Die erste Nacht im Camper war wunderbar erholsam – im Camper wohnen, schlafen und damit fahren macht richtig Spass.

1. July - Whistler

Auf der Fahrt nach Whistler einen kurzen Halt an den Shannon Falls eingelegt und in Squamish kurz im Liquor-Store was Flüssiges gekauft. Nun in Whistler angekommen, testeten wir sofort unsere brandneuen Bikes, welche wir in North Vancouver für 99 $!!!! gekauft hatten. (Bilder davon folgen) Wir geniessen es!

2. July - Whistler

Heute heisst es Rucksack packen, Wanderschuhe schnürren und Bikes satteln. Rauf ging’s mit der Gondola auf Whistler Mountains und noch weiter hoch mit dem Sessellift (2’182 m.ü.M.). Wetter: sehr warm, aber es liegt immer noch Schnee. Kleine Wanderung zu einer Tea Hut und weiter runter zur Talstation des Sessellifts. Pascal bestaunt lange Minuten (wenn nicht Stunden) die gigantische Baustelle eines futuristischen Seilbahn-Projekts von Doppelmayr und Garaventa (über 4’000 Passagiere pro Minute von einem Peak zum anderen, mit 3km längste, stützenfreie Seillänge der Welt!) Boooeeeehhh!

Dann Talfahrt mit der Gondola, kurz vor der Mittelstation sehen wir aus nächster Nähe einen Bären :-)! (zum Glück aus der Luft…)

Im Tal: Shopping…Pascal ist neidisch auf den Gravis-Store für Girls! Gibt es nicht für Jungs.

3. July - Lake Paul

Hier sind wir am A… der Welt. Leider regnet es, dafür bleibt viel Zeit zum Lesen. Die Umgebung ist superschön! Wir werden von Mosquitos attackiert und schwillen überall bei den Stichen an…bei der nächsten Pharmacy wird Antibrumm (bzw. ähnliches gekauft!) Bist jetzt sind alle Leute sehr nett zu uns und quaseln mit uns über Gott und die Welt. Es scheint als seien die Kanadier sehr mitteilungsbedürftig ;-).

4. July - Revelstoke

Schon früh (zum Glück) geht’s los Richtung Revelstoke. Wir entscheiden uns, nicht den gleichen Weg zurück zu nehmen, sondern weiter zu fahren…dann hört die „richtige“ Strasse plötzlich auf und wir hottern etwa 1h durch die Wildnis. ;-)…plötzlich hüpft ein Hirsch über die Strasse. Die Kamera war natürlich sofort zur Hand! Wir sind ja richtige Adventure-Touristen. Irgendwann kommen wir dann auf den Highway Number 1 zurück und blochen mehr oder weniger direkt nach Revelstoke. Am Williamson Lake Campground machen wir es uns gemütlich, zuerst regnete es einige Stunden. Dann wir doch noch Grillwetter!

5. July - Illecillewaet

Es regnet, regnet und regnet. Trotzdem geniessen wir den Glacier National Park. Pascal gelingt sogar ein tolles Feuer (bastelt dafür ein kleines Holzdach) und es gibt feine Grilladen. Auf einem kurzen Trail erfahren wir viel über die Geschichte der Canadian Pacific Railway. Die Gegend hier ist ziemlich einsam aber superschön – mystisch.

6. July - Kicking Horse River und Field

Kurzer Besuch am wunderschönen Emerald Lake. Direkt neben dem Campground liegt die 5*-Cathederal Mountain Lodge – da geniessen wir am Abend am Feuer (wie in der guten Stube) ein paar Drinks. Am Morgen gehen wir ins winzige Dörfchen Field, wo wir in einem kleinen Coffee House Canadian Breakfast geniessen. Besuch der Takkawaka Falls, ebenfalls im Yoho National Park.

7. July - Lake Louise und Banff

Gestern Abend nahmen wir an einer geführten Evening Wilderness Tour teil. Mit einem kleinen Bus fuhr uns der Guide durch die Wälder der Gegend, in der Hoffnung was Wildes zu sehen. Bären sahen wir leider keine, dafür Elk und Big Horn Sheep – was ja auch nicht schlecht ist. Die vergletscherten Bergspitzen und die unendlichen Wälder gaben in der Abendstimmung ein wunderbares Bild ab – die gelegentlichen Kämpfe mit den riesen Moskitos mögen nicht davon ablenken.

8. July - Lake Louise

Wir wandern vom Lake Louise etwa 1 1/2h hoch zur Agnes Tea Hut. Das Blockhouse ist super gemütlich und wir essen eine frische (wirklich frische!!!) Gemüsesuppe ;-). Angie genehmigt sich ein tuna sandwich.

9.+10. July - Banff

Banff gefällt uns sehr. Wir shoppen etwas, schlendern durch die Strassen, besichtigen das Fairmont Banff Springs Hotel, gehen in die Laundry und am Abend superfein auswärts essen. Es gibt riesige Steaks für uns beide!

11. July - Calgary

Früh morgens machen wir uns auf den Weg nach Calgary. Wir fahren mit dem Camper mitten in die Stadt und parkieren dort. Zuerst besichtigen wir den Calgary Tower – 191 m hoch, wow… Schon bald können wir von oben Anzeichen der Stamede (The worlds greatest outdoor event on earth) sehen. Ganz Calgary steht Kopf! Überall sind Umzüge von Indianer und Cowboy Gruppen zu sehen. Wir staunen viel, flanieren durch die Strassen und lassen uns vom Rodeo Feeling anstecken. Am Nachmittag wollen wir selbstverständlich im Stadion dabei sein, wenn das Rodeo, Bull Riding, Horse Riding etc. stattfindet. Im gigantischen Outdoor Stadion geniessen wir bei einer Affenkälte einen tollen Event :-)!!!

12.+13. July - Jasper

Von Jasper aus gehen wir zum Maligne Lake. Zuerst ein kurzer Stopp am Maligne Canyon…als wir wieder losfahren sehen wir kurz darauf einen riesigen männlichen Elk. Direkt neben uns. Wir halten und machen selbstverständlich einige Fotos. Wir sind viel zu Nahe an dem Tier dran (nur etwa 10m und 30m sind das Mindeste, was du einhalten solltest), also fahren wir sobald als moeglich weiter. Schon bald sehen wir wieder eine kleine Menschenansammlung. Angie steigt schnell aus dem Camper, um zu schauen was los ist. Ein kleines Bärchen ist von Weitem zu sehen. Sofort wieder in den Camper (irgendwo muss ja die Mutter sein – gefährlich). Wir fahren etwas vor und sehen aus knapp 10m die Mutterbärin mit ihren zwei Cubs :-))) so herzig!!! Schon wieder sind wir viel zu nahe an den Tieren (100m sind empfohlen). Einige waaghalsige Touris steigen sogar zum Auto raus. Nicht unser Ding… wenn man bedenkt, dass ein Baer 60 km/h schnell rennen kann!! Weiter geht’s auf der Strasse… es folgen noch ein Reh, männliche Bighorn Sheep, ein Mountain Goat und ein Hase. Nicht schlecht oder? Ein super Tag fuer uns. Am Maligne Lake machen wir eine wunderschöne Boats Tour zur Spirit Island. Hier hat es nur wenige Touristen und wir geniessen es.

16. Juli - Creston

Wie ihr vielleicht gemerkt habt, haben wir unsere Route etwas geändert. Weil es uns in dieser Gegend so gefallen hat, sind wir nach Jasper wieder den gleichen Weg durch den Icefield Parkway zurückgefahren. Wir sind über den Kootenay National Park (McLeod Campground – sehr schön und Marble Canyon), Radium Hot Springs, Fairmont Hot Springs in den Süden nach Creston gefahren. Hier ist es wie bei uns im Tessin. Es ist sehr heiss und es gibt viele Fruchtbäume und Stände, welche die Früchte am trassenrand verkaufen. Der kleine Campground hier wird von einer Holländerin und ihrem Mann geführt und ist supersauber! Schön gemütlich…

17. Juli - Kokanee Provincial Park

Von Creston sind wir etwas nordwärtss über Kootenay Bay zum Kokanee Provincial Park gefahren. Bei Kootenay Bay hört die Strasse auf und wir sind gezwungen eine 1/2-stündige Fährfahrt zu machen. Zunächst müssen wir aber 1/2h auf die nächste Fähre warten, Zeit für einen „feinen“ kanadische braune Brühe, namens Kaffee. Also das haben sie hier definitiv nicht erfunden….

Übrigens wenn wir bei Thema sind: Wir getrauen es fast nicht zu sagen, aber wir brauchten beim Einkaufen drei Anläufe bis wir endlich den richtigen und guten Instant Kaffee zum Selbermachen gefunden haben. Zuerst kauften wir gemahlene Bohnen. Diese lösten sich einfach nicht auf! Dann war es einer mit schrecklichem Vanille-Geschmack, dann einer der irendwie sehr Übel roch und jetzt haben wir feinen Néstle Instant Coffee im „Haus“ :-).

Beim Kokanee Provincial Campground finden wir zum ersten Mal nur einen Standplatz im Overflow-Bereich. Aber dieser ist auch sehr schön am Ufer des Sees gelegen!…Mücken selbstverständlich wieder inklusiv!

18. Juli - Kokanee Provincial Park

Morgens früh geht’s auf nach Nelson. Ein sehr herziges, freekiges Städchen, welches uns etwas an San Francisco erinnert. Nachher fahren wir weiter zu den Nakusp Hot Springs. Diese sind 12km in schönster Natur gelegen! Obwohl ind Nakusp Downtown gerade das jährliche Music Festival (erinnert uns ans Open Air) stattfindet, ergattern wir uns auf dem Mini-Campground einen Stellplatz. Am Abend sitzen wir in den schönen, heissen Pool, welcher von Berge, Wald und Natur umgeben ist. Toll hier!

19. Juli - Ellison Provincial Park - Vernon

Durch wunderschöne Natur sind wir heute bis nach Vernon gefahren. Als wir bereits um 15.00 Uhr dort ankommen, ist der Campground vom Ellison Provinical Park bereits ausgebucht. Nach langem Hin und Her entschliessen wir uns, so frei zu sein und einen reservierten Platz zu nehmen. Irgendwann nach zwei Stunden oder so kommt der Host und will das Geld einziehen. Er will zuvor noch checken, ob wir nun wirklich diesen Platz nehmen dürfen. He said: Give me two minutes…. nach etwa 2h kam er dann wieder und sagten: Hey guys, no problem! You got it. … Hier muss man einfach viiiiil Zeit und Geduld haben und manchmal einfach etwas frech sein.

20. Juli - Kelowna

Hier im Okanagan Valley möchten wir unbedingt mal ein Weingut besichtigen. Wir suchen uns einen Campingplatz in der Weingegend, damit wir die Umgebung mit den Bikes erkunden können. Es ist mega heiss (35 Grad)! Trotzdem fahren wir vom Campingplatz los den Hügel rauf zur Mission Hill Winery. Von hier oben hat man einen sensationellen Überblick über den See und das Tal. Selbstverständlich machen wir auch das obligate Wine Tasting und schmöckern im Shop herum. Wir sind absolut die einzigen, die mit den Velos hier den Hügel rauf gekraxelt sind! Nach den Einkäufen und dem Tasting ging’s halb beschwippst (Nein, nein war nicht so schlimm!) runter und wieder rauf zur nächsten Winery, die Quails’s Gate. Diese erinnert uns an die Toskana und wir fühlen uns nach Europa zurückversetzt….auch beim Essen, richtig delikat, teuer und frisch!

21./22. Juli - Osoyoos

Je mehr wir in den Süden gefahren sind, desto wärmer wurde es. Wir sind im Nk’mip Resort (RV Resort, Hotel, Restaurant, Desert Cultural Centre, Spa…) am Osoyoos Lake. Ein Resort, welches dem Indianer-Stamm hier gehört. Die wissen genau, wie man Geld macht… Wir bevorzugen die staatlichen Campgrounds (Provincial Parks). Osoyoos liegt gleich an der Grenze zur USA – von weitem sehen wir die Flagge, welche die Grenze markiert. Wir geniessen einen schönen – wiederum heissen Tag – am Strand des Haynes Point Provincial Park und im kleinen Dörfchen. Wir sind dennoch froh, hier auf einem komerziellen Campingplatz zu logieren, denn da können wir uns dank dem Elektroanschluss im Camper auf angenehmere Temperaturen runterkühlen – Camper-Klimaanlage sei Dank :).

23. Juli - Manning Provincial Park

Die vergangene Nacht war extrem warm, der Strom auf dem Campingplatz war ausgefallen – es hatte geregnet und irgendwo gab es einen Kurzschluss oder weiss der Gucker was – und wir mussten den Schlaf suchen, ohne vorher den Camper gekühlt zu haben, phuuu… Auf der Fahrt Richtung Vancouver machen wir im Manning Provincial Park halt und ergattern den letzten Platz. Die Plätze sind super gross und die Anlage liegt idyllisch an zwei Seen. Wir spazieren um den einen See und sehen aus nächster Nähe Rehe, die friedlich Ässen (oder wie das heisst). Das Kanu ist schnell gmietet und wir paddeln gemütlich vom einen zum anderen See, geniessen die Stille und atemberaubende Landschaft. Zum Znacht gibt es Steaks, Grillkartoffeln, Pepperoni und Knoblauchwürstli – natürlich alles vom Grill. Zum Dessert gibts ne Schoggi-Banane – klar, auch vom Grill. Vor dem Zubettgehen pilgern (jawohl, denn der halbe Campingplatz strömt in eine Richtung) wir noch ins Amphitheater und lassen uns über die Klimaerwärmung und deren Auswirkungen auf den Park aufklären – die anwesenden Kids können sich kaum auf den Stühlen halten, jeder will aktiv mitmachen.

24. Juli - Manning Provincial Park

Uns hat es soooooo gut gefallen hier, wir versuchen eine zweite Nacht zu ergattern – deal, wir kriegen sie :). Wir fahren mit dem Camper zum Cascade Lookout, zuerst auf Teer, dann auf Schotter – unsere Bikes hinten auf dem Camper sind nach der Fahrt reichlich mit Staub paniert. Der Ausblick auf die umliegenden Gipfel und Wälder ist grandios. Wir wandern durch die wunderbaren Blumenwiesen, welche uns etwas an unsere Alpenwiesen erinnern. Angie hat natürlich immer das Bärenglöggli dabei, was immerhin angenehmer zum tragen ist, als die Bärensprays, die gewisse Touris am Gurt mit sich tragen und der einem mittelgrossen Feuerlöscher gleicht… Am Abend pilgern wir wieder in das Amphitheater, Mountain Pine Beetle (Borkenkäfer) ist heute angesagt. Im Camper gibt es dann noch feine Häägen Dazs (oder so) Glace und dann fallen uns auch schon bald die Augen zu, chrchrchrchrchr ;-).

25. Juli - Grosse Reise nach Vancouver Island

Heute haben wir grosse Pläne. Früh (07.30 Uhr) aus den Federn, kurz ’ne Dusche genommen und ab geht es Richtung Vancouver. Kurz vor Vancouver erreichen wir das Tsawwassen Ferry Terminal, das sich auf einer Landzunge befindet. Leider verpassen wir gerad die 13 Uhr Fähre und müssen auf die 14 Uhr Fähre, was uns aber egal ist. Trotz der ständigen Wartezeit verpflegen wir uns wieder einmal fast (wir tun es nicht oft, waren noch nieee in ’nem Mac oder sonst ’nem Fastfood-Schuppen)- Hotdog, mhhh, die sind vieeeeel besser als in der Schweiz, ätsch ;-). Wir verladen den Camper im riesigen Bauch der Fähre und gehen auf Deck. Wetter gut, Stimmung super. Wir geniessen die Fahrt nach Vancouver Island. Um 16.00 Uhr sind wir in Swartz Bay auf Vancouver Island angekommen und fahren Richtung Victoria, wo wir noch ’nen Campingplatz suchen müsen. Beim ersten Platz blitzen wir ab, beim zweiten klappt es. Kaum angekommen fahren wir mit Bus (jawohl) in die Stadt. Victoria ist die Provinzhauptstadt von British Columbia und eine richtig schöne Stadt, in der die Spuren der britischen Kolonialzeit noch erkennbar sind. Wir geniessen ein feines Abendessen (gegrillte Meeresfrüchte, mhhhhhh) und Pascal sein erstes Weizenbier, dass in Victoria gebraut wird. Weil sooo fein ist, gibts gleich nochmals eins, frei nach dem Motto „eis hämmer no immer gnoh“ :).

26. Juli - Victoria - Nanaimo

Am Morgen wird noch kurz Wäsche gewaschen und ausgiebig geduscht, dann geht es nochmals Downtown Victoria. Wieder in flotter Fahrt machen wir noch kurz einen Halt beim Null-Punkt des Transcanada Highway, dem wir doch schon einige Hundert Kilometer zugemutet haben. Auf dem Weg nach Nanaimo – nicht sehr attraktiv – machen wir noch kurz halt in Chemainus, einem kleinen Dörfchen, dass Ihre „Berühmtheit“ riesigen Wandbildern verdankt. In Nanaimo finden wir auf dem Living Forest Oceanside Campground einen schönen Platz mit Meersicht.

27. Juli - Nanaimo - Port Alberni

Am Morgen geht es zum Hafen von Nanaimo, wo das Great Internation World Championship Bathtub Race stattfindet. Baththubs sind zu Rennboten umgebaute Badewannen in denen ein Kapitan mittels Aussenboder Richtung Ziellinie steuert. Der Startschuss erfolgt durch das Kanadische Militär, mit einem Flugabwehrgeschoss (!). Nachher geht es Richtung Port Alberni. Unterwegs machen wir eine kurze Wanderung bei schönen Wasserfällen und im MacMillan Provincial Park, wo wir durch einen Wald mit 800jährigen Douglas Fichten wandern. Die Tannen sind riesig und sehr eindrücklich. Weiter geht es zum Sproat Lake Provinicial Park, wo wir ein schönes Plätzchen für die Nacht finden. Wir erkunden die Umgebung mit unseren Bikes und sehen unseren ersten Weisskopfadler (Bald Eagle), er kreist über uns, als wir am Ufer des Sproat Lake sitzen. Zwischen Nachtessen und Bett klopfen wir noch einen Jass.

28. Juli - Pacific Rim National Park - Tofino

Früh geht es Richtung Tofino. Die Fahrt geht wieder einmal durch eine malerische Landschaft, die Strasse ist eher schlecht und extrem holprig, der ganze Camper mit Inhalt wird reichlich geshaket. Kurz vor Tofino sichern wir uns einen Platz auf einem wunderbaren Campingplatz. Wir entladen die Bikes und machen uns auf Erkundungstour Richtung Tofino. Der Ort ist sehr klein und bietet nicht sehr viel, einzig die kleinen Häuser und Läden faszinieren Angie. Bald sind wir wieder auf dem Campingplatz und machen uns ans Abendessen, BBQ ist wieder mal angesagt :-). Nun sitzen wir vor dem Notebook, der Magen ist gut gefüllt, draussen regnet es und wir geniessen den Abend.

29. Juli Ucluelet - Comox/Courtenay

Am Morgen erkunden wir bei leichtem Regenfall das idyllisch gelegene Fischerdorf Ucluelet. Dann geht es westlich weiter Richtung Courtenay und Comox. Die Strassen sind schlimmer als in der Schweiz, selbst mit Karte hat man Mühe das Gewünschte zu finden. Es regnet immer noch und wir machen auch die erste Rutsch-Erfahrung mit dem Camper. Bergab voll auf die Klötze und der Koloss rutscht einfach weiter, uiuiui! Die paar Tonnen sind halt doch nicht zu unterschätzen. Zum Glück nix passiert, da Mann am Steuer ;-). Nach etlichen Ehrenrunden erreichen wir unser Ziel für die Nacht – ein Platz im Seal Bay Park.

30. Juli - Comox - Campbell River

Comox ist ein herausgeputztes Örtchen direkt am Pazifik. Wir geniessen einen riesigen Cafe Latte- Tasse so gross wie ein Bier-Mass und einen Cinnamon Bun, mmmmmhh. Eine Hefeteigrolle mit Zimt von der Grösse eines halben Pfünders, darum gibt es auch keinen Zmittag. Westlich von Campbell River campen wir im Elk Falls Provincial Park – auch ein wunderschön gelegener Park. Wir unternehmen eine Wanderung am Fluss entlang und beobachten die Kanufahrer und Fliegen-Fischer, die bis zur Hüfte im kalten Fluss stehen. Wir wärmen uns am Campfire und runden den Tag thematisch passend mit Fischstäbli und Härdöpfel vom Grill ab, Proscht.

31. Juli - Telegraph Cove

Im kleinen Fischerdorf Telegraph Cove angekommen geht es gleich auf Erkundungstour. Regenfeste Kleidung ist bei diesem Sauwetter unumgänglich. Das Dorf hat nur 12 ständige Bewohner und die Häuser stehen fast ausschliesslich auf Steltzen im Wasser. Der Nebel hängt über dem Pazifik. Wir geniessen auf einer Anhöhe die mystische Stimmung und halten nach Walen Ausschau. Leider nix gesehen, darum geht es ins örtliche Walmuseum, wo wir alles Wissenswerte über Wale und andere Meeresbewohner erfahren. Den Abend geniessen wir richtig gemütlich im Camper, während der Regen unaufhörlich auf das Camperdach prasselt.

Am nächsten Morgen beobachten wir Weisskopfadler, die auf Tannen hoch über den Klippen nach Futter Ausschau halten.

1. August - Port Hardy

Vom Schweizer Nationalfeiertag ist hier nix zu spüren und das überträgt sich auch auf uns. Zum Zmittag essen wir frischen Halibut und Chips, mhhhh, schmeckt frisch vom Meer einfach am Besten. Der Campingplatz ist sehr schön gelegen, die sanitären Anlagen sind aber nicht brauchbar, zum Glück sind wir nicht mit dem Zelt unterwegs. Wir geniessen ein paar schöne Stunden auf dem privaten Bootsteg des Campingsplatzes und lassen uns von der Abendsonne wärmen.

2. August - Fähre nach Prince Rupert (Inside Passage)

Der Wecker klingelt um 4.30 Uhr, es geht auf die Fähre nach Prince Rupert. Das gesamte Procedere bis zum Verladen des Campers dauert rund zwei Stunden und hat kein wirkliches System. Das Fahrzeug wird wohl vermessen, aber verrechnet werden Überlängen doch nicht, gut für uns. Die Fahrt ist phänomenal, das Wetter 1A, Sonnenschein und Sonnenuntergang wie im Bilderbuch. Wir geniessen die Fahrt auf dem Sonnendeck. Immer wieder kreuzen wir Wale, die auftauchen um Luft zu holen oder in den Wellen der Fähre herumjumpen, also eine Art Wakeboarding. Nach 11stündiger Fahrt erreichen wir Prince Rupert.

3. bis 5. August - Fähre nach Juneau (Inside Passage)

Hier passieren wir den Zoll nach Amerika, verbunden mit dem heissgeliebten Formularkrieg und sinnvollen Fragen der Zöllner – bis wir auf der Fähre sind vergehen drei Stunden. Die Frau am Zoll ist aber Überraschend nett und gibt sogar noch Reisetipps. Auf der Fähre beziehen wir gleich unsere Kabine, die uns positiv überrascht. Wir freuen uns riesig über unser eigenes Badezimmer mit Dusche und die gemütlichen Better. Die Fahrt verbringen wir meist mit Walewatching (ca. 30 Wale gesichtet), Landschaft geniessen, Fotos machen und auf dem Sonnendeck sitzen – wunderbar erholsam. Die Fahrt in der Inside Passage ist wunderbar und wir haben wieder Wetterglück – Sonnenschein und angenehme Wärme, was im vergangenen Monat nie der Fall war und sonst selten vorkommt. Unterwegs hält die Fähre an vier kleinen Hafen, Passagiere steigen zu oder aus. Meist bleibt auch Zeit für eine kurze Erkundungstour an Land. Am 5. August legen wir in Juneau, der Hauptstadt von Alaska an.

5. und 6. August - Juneau

Die wunderbare Frau am dem Campingplatz zeigt uns auf einer (selbst gezeichneten) Karte alles Sehenswerte in Juneau und gibt uns wertvolle Tipps. Gleich danach geht es Downtown um unseren Food-Vorrat aufzufüllen. Juneau ist nur per Flugzeug oder Schiff erreichbar, trotzdem hat hier wie es scheint jeder ein Auto, der Feierabendverkehr ist recht üppig. Juneau ist die zweitgrösste Stadt des Staates Alaska und Heimat von rund 31’000 Einwohnern. Das Gebiet ist aber immer noch stark bewaldet und die Häuser sind darin verborgen, so würde man selber nie und nimmer auf diese Anzahl Einwohner kommen. Downtown Juneau liegt gleich am Hafen, wo fünf riesige Kreuzfahrtschiffe auf einmal anlegen können. Die Meeresgiganten passen nicht so recht zur kleinen aber feinen Stadt, die jeweils von den Kreuzfahrt-Touristen überschwemmt wird. Im Hafen essen wir noch ein ca. 40 cm langes Kingcrab leg (Riesenkrabben-Bein), mhhh, lecker die Dinger.

Am Abend fahren wir an den Stadtrand zum Mendenhall Glacier. Ein Steg fährt über die Uferzone des Gletschersees, wo wir riesige Lachse bestaunen, die flussaufwärts wandern. Auf einmal taucht er auf, ein Schwarzbär, der noch keinen Znacht hatte. Wir beobachten ihn aus nächster aber sicherer Nähe beim Lachsfischen. Es vergehen keine fünf Minuten und er verschwindet mit einem fetten Lachs im Wald, än guete.

Am Morgen fahren wir mit der Gondel auf den Hausberg Juneaus, den Mount Roberts. Die Aussicht ist super von dort oben und auch das Wetter spielt mit, T-Shirt ist angesagt. Wieder unten besichtigen wir die Taku-Lachsräucherei. Auf der Restaurant-Terrasse geniessen wir einen wunderbaren Lachsteller wie wir ihn noch nie gesehen haben – und das für 12 Dollar, jammy. Dann geht es weiter auf die Fähre nach Haines. Das Highlight der Fahrt ist eine siebenköpfige Walfamilie, die sich im Wasser tummelt :-). Angie hat geschossen, die Bilder findet ihr bald in der Galerie.

7. und 8. August - Haines

Der RV-Park liegt gleich am Meer und gleicht mehr einem Parkplatz als einem schönem Camping-Platz. Dafür ist die Lage super und die Nachbarn ganz lustig. Am Nachmittag fahren wir zum Chilkoot Lake, wo wir Fischer beobachten und die Natur geniessen. Auf der Rückfahrt halten wir an, um zwei Weisskopfadler die über dem Fluss kreisen zu fotografieren. Da taucht auf einmal ein Blackbear auf, 20 Meter von uns entfernt. Der Bär balanciert über eine Fischsperre und schnappt sich dort einen Lachs und genehmigt sich gleich noch einen. Uns bleibt genug Zeit ihn zu fotografieren bevor er von einem Local verscheucht wird. Am Abend wohnen wir einer lustigen Runde am Lagerfeuer bei – alles Früh-Pensionäre aus Australien und den USA. Am Strand unterhalb uns taucht aufeinmal ein Grizzly-Bear auf, der irgendwas frisst und dann gemütlich davontrottet. Am nächsten Tag erkunden wir das kleine Nest Haines, dass im Winter von vielen Helisnowboarding-Touristen heimgesucht wird – da müssen wir also mal im Winter hin.

9. August - Haines Junction

Die Fahrt nach Haines Junction ist sehr schön, Wälder und kleine Seen, Berge. Sie führt uns in den Kluane National Park, der halb so gross ist wie die Schweiz :o). Wir finden einen staatlichen Campingplatz am See. Es ist sehr warm hier, dennoch gönnen wir uns wieder mal ein richtiges BBQ. In der Nacht sinkt die Temperatur aber leicht unter Null Grad C.

10. August - Beaver Creek

Am Morgen geht es früh aus den Federn, Flightseeing steht an. Die Vorfreude ist riesig, Angie hat aber ein bisschen Schiss. Um acht besteigen wir zusammen mit einem anderen Touri eine Cessna. Nach einer kurzen Instruktion durch den 23jährigen (!) Piloten geht es los – rund zwei Stunden in den Park hinein. Die Landschaft ist überwältigend. Schneebedeckte Berge mit Gletschern, Tundra, Wüste – all das sehen wir bei bestem Wetter – der Wettergott ist wie immer auf unserer Seite. Als Highlight Überfliegen wir das grösste nichtpolare Eisfeld (St.Elias Icefield) der Welt, das an seiner dicksten Stelle 700 Meter dick ist. Zudem fliegen wir am höchsten kanadischen Berg vorbei, dem Mount Logan. Der Berg ist etwas über 6000 Meter hoch und wir können kurz einen Blick auf den Gipfel werfen, bevor er wieder in den Wolken verschwindet :-). Mehrere Gipfel der St.Elias und Wrangell Mountains sind hier knapp 6000 Meter hoch.

Nach diesem ereignisreichen Morgen nehmen wir gemütlich die Fahrt nach Beaver Creek in Angriff. Wir haben Otmar Forster versprochen, dass wir dort Beat Ledergerber beste Grüsse überbringen und das haben wir selbstverständlich auch vor… Wir fahren vorbei an „Drunken Trees“ (welche aus dem Permafrost-Boden wachsen), vielen kleinen Seen, Flüssen, farbigen Blumen. Die Strasse ist ziemlich holprig und es schüttelt uns und den Camper einige Male ziemlich durch. Einmal taucht plötzlich ein Grizzly direkt am Strassenrand auf, selbstverständlich lassen wir ihm den Vortritt und er überquert vor uns die Strasse.

In Beaver Creek beziehen wir den Campground und machen uns auf die Suche nach Beat. Dies kann ja bei einem Dorf, das etwa aus 5 Häusern besteht nicht so eine grosse Sache sein. Gerademal eine Person mussten wir fragen und schon ist er da. Er freut sich sehr und beginnt sofort viel zu erzählen. Er lädt uns zum Rendez-vous-Theater ein …mal sehen was auf uns zukommt ;-). Das Musical-Theater über die Leute und das Leben hier ist sehr unterhaltsam. Anschliessend werden von den Einheimischen backstage zu einem, zwei,…. Glas Sangria eingeladen. Mitten in der Nacht nach der gemütlichen Runde werden wir mit dem Polzeiauto vom Sherif von Beaver Creek 200m (hier läuft man nix!) nach Hause gefahren. Hihihi so lustig!

11. August - Tok

In der Nacht ist die Temperatur auf minus 2 Grad gesunken! Ganz schön kalt hier drin im Camper! Selbstverständlich muss man als Gäste in einem kleinen Dorf wie Beaver Creek zusammen mit den Einheimischen der Morgenkaffee-Runde beiwohnen. Pünklich um 10 Uhr sind bereits alle im Kaffee des Campgrounds versammelt…und die Schweizer kommen 10 Minuten zu spät! Wir trinken Kaffee, essen Cookies und quasseln. Gegen Mittag verabschieden wir uns von Beat (alias Biiiit) und fahren weiter Richtung Norden nach Tok. Die Strassen sind immer noch sehr holprig und immer wieder „under Construction“. Wir brauchen viel Zeit und Geduld. Als wir in Tok angekommen sind, sieht unser Camper ziemlich übel aus. Aber er fährt noch wunderbar.

Angie muss lange schauen, bis Sie sich endlich sicher ist, dass dort im Wasser ein Moose steht. Der Elch hatte die ganze Zeit den Kopf unter Wasser, so dass es schwierig war, das Tier als Elch zu identifizieren. Sofort fahren wir rückwärts und beobachten das Tier eine Weile aus der Nähe…sehr spannend! Wir haben beide noch nie einen Elch aus nächster Nähe in der Natur beobachten können. So lässig! Weiter geht’s in nördlicher Richtung über Delta Junction, North Pole auf den Campground in Fairbanks. Direkt am schönen Chena River finden wir einen tollen RV Park. Als wir am Fluss entlang spazieren fährt plötzlich ein Wassertöff mit einem Wasserskifahrer im Borat-Kostüm (d.h. spezielle String-Badehose) vorbei…Hihihi!

12. August - Fairbanks

Heute sind wir so richtige Touris! Morgens machen wir eine Bootsfahrt mit dem Paddle Wheeler Boat Discovery auf dem River. Hunderte von Kreuzfahrtschiff-Touristen, welche carweise (13 Cars) am Bootsanlegeplatz gebracht werden, begleiten uns. Wir amüsieren uns sehr. Es wird Vieles geboten und die Fahrt auf dem Fluss ist sehr schön. Selbstverständlich haben wir wieder supertolles Wetter! Am Nachmittag gehen wir zur Eldorado Gold Mine. Mit einem kleinen Zug fahren wir in einen Permafrost-Tunnel und vorbei an verschiedenen Schauplätzen aus vergangenen Goldschürfer-Zeiten. Beim „Basecamp“ machen wir halt und jeder hat Gelegenheit Gold zu schürfen. Auch bei uns kommt am Schluss welches zum Vorschein – es hat aber nur etwa einen Wert von 2$ ;-)! Angie ist etwas unfähig und Pascal muss kräftig mithelfen. Auf dem Rückweg zum Campingplatz machen wir noch den Grosseinkauf (Essen). So eine überlange, riesige Quittung am Schluss haben wir noch nie gesehen!!!

13. August - Fairbanks

Ausgeschlafen erkunden wir die Universität von Fairbanks, welche grosszügig auf einem Hügel über Fairbanks thront. Als erstes geht es zu einer Forschungsanstalt, der Large Animal Research Station. Dort werden Moschus-Ochsen, Rentiere und Caribou gezüchtet und erforscht. Die Moschus-Ochsen sehen urtümlich aus und sind eher kleinwüchsig – wir finden aber dennoch gefallen an ihnen. Im Museum of the North erfahren wir vieles über die Geschichte und das Leben der Bevölkerung in den unterschiedlichen Gebieten von Alaska.

14. - 16. August - Denali

Am Morgen gibt es Kafi von einem kleinen drive-in bevor wir unseren nördlichsten Punkt der Reise Richtung Denali National Park verlassen. Auf der Fahrt machen wir einen Halt am Nenana River, wo jedes Jahr gewettet wird, wann im Frühling das Eis auf dem Nenana River aufbricht. Wir wetten natürlich auch, schliesslich landeten diesen Frühling über 300’000$ im Jackpot – wir wollen ja wieder mal auf Reisen gehen. Die Strasse führt uns durch eher flaches Gebiet, doch am Horizont erheben sich die Berge der Alaska Range. Den höchsten Berg, den Mount McKinley (6194 M.üM.) sehen wir leider nicht, der zeigt sich auch fast nie. Im schönen Park angekommen informieren wir uns im Visitor Center und grillen uns feinstes Beef Tenderloin, mhhhh.

Am nächsten Morgen unternehmen wir im Eingangsbereich des Parks eine geführte Wanderung mit einem Parkranger, interessant aber nichts wahnsinnig Aufregendes. Am Nachmittag besuchen wir das Hundeschlitten-Zentrum des Parks. Der Denali National Park ist ca. 27’000 km2 gross! Der einzige, befahrbare Zugang ist eine ca. 90 Meilen lange Schotter-Strasse, die nur von den offiziellen Bussen befahren werden darf. Wandern darf man, Wege aber gibt es aber keine, dafür umso mehr Wildlife und Adventure. Am nächsten Morgen geht es früh aus den Federn, um 5.40 Uhr machen wir uns auf zu einer Busfahrt in den Park hinein. Die Landschaft ist sehr eindrücklich, ebenso die vielen Tiere die wir sehen: 6 (!) Bären, Elche, Rentiere, Füchse, Hasen, Adler, Falken, Dall-Sheep, Tundra-Chicken :-o. Denali hat uns sehr gut gefallen, leider haben wir den höchsten Berg im Park und in Nordamerika, den Mount McKinley (6’194 M.ü.M), wegen den Wolken nicht gesehen. Ein Grund wieder hierher zu kommen.

17. August - Talkeetna

Der Himmel ist bewölkt auf der Fahrt Richtung Anchorage. Auf der Fahrt suchen wir immer wieder einen wolkenlosen Himmel, der uns den Blick auf den Mount McKinley ermöglicht – leider ohne Erfolg. In Talkeetna suchen wir eine RV-Park und werden schnell fündig. Der Ort ist Ausgangspunkt für Besteigungen des Mount McKinley und das Angebot sehr touristisch. Dennoch finden wir ein feines Lokal (Wildflowers), dass nicht nach Hamburger-Schuppen aussieht und landen einen Volltreffer. Feine Pizza mit Belag nach Wahl und nette Bedingung, mhhh :). Am Abend fallen wir müde ins Bett und träumen vom Blick auf den Mount McKinley, denn wir hoffentlich am nächsten Morgen haben werden.

18. August - Anchorage

Ein letztes Mal fahren wir an einen der Aussichtspunkte, von wo wir den McKinley sehen könn(t)en. Und siehe da in weiter Ferne mitten in den Wolken ist er zu erkennen, jedoch nur Teile davon. Ein gigantischer Berg. Die Berge davor und nebenan scheinen winzig und klein, obwohl sie es nicht sind. Wir sind zufrieden, denn so können wir uns wenigstens vorstellen, wie er in voller Grösse aussehen würde. So richtig klar und deutlich und in voller Grösse ist er praktisch nur an ganz, ganz klaren Wintertagen zu sehen. Fast ohne Halt fahren wir nach Anchorage mitten in die Stadt hinein. Der Campground ist direkt am Bahngeleise gelegen…und hier in Alaska hupt die Alaska Eisenbahn bei jedem Bahnübergang und wegen jedem Tier und überhaupt wegen allem :-)! Ziemlich laut!! Dafür können wir zu Fuss in die Stadt gehen. Downtown von Anchorage ist überschaubar und die Läden finden wir wie immer schnell.

19. August - Anchorage

Schon früh weckt uns die Alaska Railroad! Wir frühstücken, machen uns frisch und satteln die Bikes. Wir fahren ca. 10km den Trail an der Meeresküste bei Anchorage entlang. Hier ist es sehr ruhig, es hat wenig Leute und die Natur ist wunderschön. Bei den Infotafeln über das Erdbeben von 1964 halten wir an und informieren uns darüber. Als sich Angie umdreht, sieht sie direkt 5 Meter hinter sich eine Moose Mutter mit ihren zwei Jungen vorbeitrotten. Völlig überfordert mit der Situation weiss sie nicht, ob sie wegrennen, stehenbleiben oder fotografieren soll. Also ruft sie zuerst mal Pascal. Wir entschliessen uns einfach stehen zu bleiben und zu zuschauen…so schön :-)! Angie ist begeistert. Als die Familie in den Büschen verschwindet, fahren wir weiter zum riesigen Wasserflugzeug-Flughafen und zum „normalen“ Flughafen. Von dort geht’s weiter über einen Zwischenstopp im Taco Bell (Angie war mit fast 29 Jahren zum ersten Mal in so einen Schuppen! – schmeckt auch nicht besonders gut!) wieder in die Innenstadt. Dort kommen wir hundemüde an. Anchorage bietet jedoch viele Velowege, deshalb ist es kein Problem die Stadt mit dem Bike zu erkunden. Im Experience Theater schauen wir auf einer 180Grad-Leinwand den schönen Film „Alaska-The Great Land“ an. Heute schlauchen wir uns so richtig und entschliessen uns, nach der Rückkehr zum Camper, nochmals in die Stadt zu fahren, um beim Camper einen Ölwechsel machen zu lassen und einkaufen zu gehen. Um 21.00 Uhr endet unser Tag beim Nachtessen…uuuuf!

20. August - Summit Lake

Von Anchorage fahren wir den Seward Highway in südlicher Richtung, unterwegs gibt es viele tolle Viewpoints vorallem dem Turnagain Arm (Meeresarm) entlang. Da das Wetter mitspielt machen wir noch einen Umweg über die Alyeska Road nach Girdwood, wo wir vom Alyeska Resort aus die Gondel zum Mount Alyeska nehmen. Im Winter ist dies ein Skigebiet. Aber auch im Sommer ist es sehr schön hier. Wir wandern etwas herum. Zurück auf dem Seward Highway machen wir nochmals einige Stopps bis wir schlussendlich beim Summit Lake am schönen Tenderfoot Creek State Campground ein Plätzchen im Wald mit Seeblick zum Übernachten finden. Am Abend regnet es seit langem wieder einmal – kann uns ja egal sein. Wir haben ja tagsdurch praktisch immer schön.

21. August - Cooper Landing

Heute geht es auf die Kenai Peninsula. Zuerst reservieren wir uns auf dem Russian River State Park bei Cooper Landing ein Stellplätzchen. Dann geht es weiter Richtung Westen über Sterling, Soldotna und bis an die Westküste nach Kenai. Die kleinen Ortschaften sind nichts Besonderes. Kenai hat einige herzige Häuschen auf den Klippen am Meer und eine schöne Küstenlandschaft zu bieten. Von den Klippen aus sehen wir an der Meeresküste einen Wolf herumspazieren. Auf dem Retourweg regnet es ziemlich heftig und die Strassen von Soldotna sehen innert kurzer Zeit aus wie Flüsse. Am Abend verkriechen wir uns wieder einmal in unsere Bücher. Wir haben so richtig Zeit zum Nichtstun.

22. August - Cooper Landing

Unser Tag beginnt schon sehr spannend! Um 6.45 Uhr fahren wir von unserem Stellplatz weg und gleich um die Ecke sehen wir einen grossen Schwarzbären. Der hat scheinbar über Nacht im State Campground einen Besuch abgestattet. Leider bleibt uns nicht sehr viel Zeit, um den Bären zu beobachten. Denn wir gehen heute fischen! Mit dem Guide geht es los zum Kenai Fluss, wo wir das Ruderboot wassern und gleich mit den ersten Fischversuchen beginnen. Die Fische scheinen noch zu schlafen und so rudert Chris, unser Guide, etwas weiter flussabwärts zu einem neuen seichten Plätzchen. Und schon beissen die ersten Fische an. Angie holt einen Red Salmon aus dem Fluss, ein riesen Kampf. Wir lassen ihn jedoch wieder frei, denn die Saison von diesen Fischen ist vorbei. Bei Pascal beisst ein weiterer Mortskerl an: wieder ein Red Salmon! Es folgen noch eine kleine und eine riesige Forelle. Diese können wir aber auch nicht behalten, da die geschützt sind. Weiter flussabwärts holt Angie zwei!! Silver Salmon an oard! Juppiiii! Fein, endlich haben wir was wir wollen. Zum Glück sind wir nicht für das Töten der Fische zuständig. Zurück an Land werden unsere Fische konsumbereit zubereitet und verpackt. Wir kriegen etwa 6 Kilo Lachs :-)!

Beim Campingplatz wärmen wir uns zuerst etwas auf, bevor wir wandern gehen. Für den Trail, den wir wählen, müssen wir uns registrieren. Es nämlich unheimlich viele Bären hier. Angie nimmt vorsichtshalber zwei Bärenglöckchen mit und pfeift zwischendurch mal ein Liedchen. Bei den Russian River Falls angekommen, sehen wir hunderte von Lachse flussaufwärts springen. Ein riesiges Spektakel! So gross, dass wir zuerst gar nicht sehen, dass gleich unterhalb von uns ein Grizzli aufgetaucht ist und sich ein Festmahl holen will. Wir können ihn gut von unserem Standort beobachten. Er holt sich einige Lachse und genehmigt sich ein Bad im Fluss. Toll! Am Abend gibt es wieder mal feine Grilladen von Pascal.

23. August - Seward

Nach 12 Stunden Schlaf brechen wir nach Seward auf. Unterwegs stoppen wieder einige Male: Berge, Wälder und Seen zum Geniessen. Beim Exit Glacier machen wir einen kurzen Hike zum Fusse des Gletschers. Es ist kalt und der Wind fegt uns um die Ohren, aber schön! In Seward gehen wir auf den städtischen Campground, d.h. er ähnelt einem Parkplatz. Dafür ist er direkt am Meer gelegen und bietet einen sensationellen Ausblick! Seward liegt direkt am Meer und ist umgeben von Bergen, deren Gipfel noch schneebedeckt sind. Wir schlendern durch den Ort, geniessen die gemütliche Stimmung und schauen den Fischern beim Fischen sowie beim Reinigen und Ausnehmen der Fische zurück. Pascal will fast nicht mehr zum Camper zurück!

24. August - Matanuska Glacier

Da wir früh die Fähre von Whittier nach Valdez keinen Platz mehr für uns und den Camper ergattern können, entschliessen wir uns von Seward über den Strassenweg nach Valdez zu fahren. Dies hat zur Folge, dass wir wieder zurück nach Anchorage müssen und dann wieder südlich fahren müssen. Auf der Rückfahrt wird es uns jedoch überhaupt nicht langweilig. Es gibt wieder viel Neues zu sehen, was wir beim Hinweg nicht gesehen haben. Wir machen Halt beim Portage Glacier, wo wir die spannende Ausstellung über die Gletscher und den superschönen Film „Voices of the ice“ anschauen. Am Turnagain Arm entlang tauchen öfters Beluga Wale (sind schneeweiss) auf. Wir halten einige Male und beobachten die Tiere. 380 Kilometer entfernt von Seward finden wir beim Matanuska Glacier unsere nächste „Unterkunft“.

25. August - Valdez

Heute ist der richtige Morgen früh ein feines Frühstück in der Grand View Lodge. Es gibt Rühreier, Speck, Toast und einen gigantischen Pancake. Ich glaube wir haben Pancake bis zum Ende unserer Ferien gegessen! Die Stimmung hier oben ist wunderschön. Aber es ist sehr kalt. Zuerst fahren wir östlich nach Glennallen und dann geht es ab nach Süden. Unterwegs beginnt es leider zu regnen. Beim St.Elias-Wrangell Nationalpark Visitor Center halten wir und schauen den wunderschönen Film über den Nationalpark, welcher grösser als die gesamte Schweiz ist. Auf dem Weg nach Valdez empfängt uns auf dem Thompson Pass stockdicker Nebel. Bis wir in Valdez ankommen, verflüchtigt sich dieser jedoch und der Regenfall hört auch auf. Auf dem Bärentatzen-Campground quartieren wir uns für die nächsten zwei Tage ein. Valdez bietet nicht sehr viel, ist aber abenfalls sehr schön gelegen – hat einen schönen Hafen, viele kleine Häuschen und wie es am auf der Pier draussen scheint, jede Menge Fischer. Wir schauen dem Treiben zu und geniessen die Stimmung. Mmmmm – unser selbst gefangener Fisch zum Abendessen schmeckt hervorragend.

26. August - Prince William Sound, Valdez

Etwas skeptisch gehen wir heute auf ein 9stündige Tour mit einem mittelgrossen Ausflugsschiff. Wir ergattern uns einen schönen Fensterplatz und sind froh, dass wir den 6er-Tisch für uns alleine haben. Ziel unseres Ausflugs ist der Prince William Sound. Um 9.00 Uhr herrscht in Valdez noch Nebel. Je weiter wir jedoch ins Meer hinaustuckern, desto schöner wird es. Als wir schon bald etwas entfernt Wale entdecken, steuert unser Kapitän das Boot kurzerhand in die Nähe der Tiere. So dass wir Gelegenheit haben die Orcas von der Nähe zu beobachten. Nach einiger Zeit fahren wir weiter zum Columbia Glacier. Unterwegs sehen wir eine grosse Gruppe Sea Otter, die rückliegend im Meer tümpeln. Mega herzig! Beim Columbia Glacier verweilen wir mit dem Boot etwa 20 Minuten. Wir staunen und sind sprachlos – wunderschön! Weiter geht’s zum Meares Glacier. Dieser ist noch viel beeindruckender! Wie die Antarktis vor der zum Teil bis zu 100 Meter hohen Gletscherwand räkeln sich Dutzende von Seals (Seehunde) auf den Gletscherschollen und beäugen uns neugierig. Wir bleiben eine halbe Stunde vor dem Gletscher, schauen dem Treiben zu und schiessen Unmengen von Fotos! In der Ruhe ist das Knacken und Knirschen des Eises zu hören. Auf dem Rückweg bleibt uns noch Zeit Sea Lions, Buckelwale, Puffin (lustiger Vogel mit farbigem Schnabel) und Orkas zu beobachten. Begeistert kehren wir vom Ausflug zurück und würden es jedem weiterempfehlen! Im Hafen von Valdez gönnen wir uns zum Abschluss des Tages im Edgewater einen feinen Meerestier-Teller. Eine mega nette türkische Studentin serviert uns hier das Essen. Wir tauschen unsere Adressen aus und Angie gönnt sich noch einen supersüssen Chocolate Mousse Cake.

27. August - Tok

Von Valdez fahren wir nordwestlich 390 km nach Tok, wo wir vor Wochen schon mal waren. Unterwegs begleiten uns ziemlich gutes Wetter und wieder mal eine schöne Landschaft – zuerst schöne schneebedeckte Berge mit grünen Wäldern, je nördlicher wir fahren, desto farbiger werden die Wälder und Bäume. Der Herbst hat Einzug genommen. Für einige von euch scheint dies langsam langweilig zu sein. Ist aber in Tatsache wirklich superschön. Unterwegs machen wir ein paar Fotostopps, in Glennallen tanken wir und kaufen frische Früchte und Gemüse vom Bauern. Als wir in Tok ankommen, stellen wir fest, dass sicher der Campingplatz seit dem letzten Mal schon massiv entleert hat. Wir sind fast alleine und geniessen die Ruhe. Richtig schön.

28. August - Dawson City

Pascal freut sich schon lange auf die heutige Strecke. Als die Sonne schon früh in den Camper scheint, entschliessen wir sobald als möglich loszufahren. Wir müssen jedoch schon wieder tanken. Unser Baby säuft ja wie wild!!! Wir haben schon jede Menge Noten in den Tank gelassen ;-). Bei schönstem Wetter gehts dem Taylor und dann dem Top of the World Highway entlang. Zuerst auf normaler Strasse, dann auf Schotter tuckern wir durch die sensationelle Landschaft. Immer wieder müssen wir halten! Die Wälder bieten alle Farben: gelb, rot, orange, braun, dunkel-, hellgrün, violett. Wir kommen teilweise vom Staunen nicht raus und reden kaum ein Wort.

In Chicken, einem winzigen ehemaligen Goldgräber-Dorf – bestehend aus etwa zehn Häusern, machen wir Kaffeehalt. Von hier geht die Strasse über heftigen Schotter, d.h. ca. 60km mit nur etwa 35km/h ;-)! Uns und unseren Camper rüttelt und schüttelt es wieder einmal richtig durch! Nachher bessert sich die Strasse etwas, besteht aber weiterhin aus losem Untergrund. Dafür ist die Landschaft einfach hervorragend! Der Top of the world Highway hat seinen Namen wirklich verdient! Die Strasse führt hoch über die Berge und die Welt liegt uns zu Füssen. Unterwegs passieren wir den Zoll und kommen erst am Abend nach etwa 6 Stunden Fahrt und nur gerade 370 km nordöstlich von Tok in Dawson City an. Wir campen heute Abend im Wald direkt am Yukon River auf dem State Park und hauen uns wieder Stück vom selbst geangelten Fisch auf den Grill.

29. August - Dawson City

In der Nacht ist es eisig kalt geworden, so dass wir uns gar nicht getrauen aus den Federn zu steigen. Angie versucht wieder einmal den Camper zu heizen, aber wieder ohne Erfolg. Das Ding will irgendwie nie richtig. Also bleibt uns nichts anders übrig, als aus dem Bett zu hüpfen, uns so schnell wie möglich umzuziehen und in warme Kleider zu schlüpfen. Nach dem Frühstück fahren mit dem Camper mit der kleinen Fähre über den Yukon.Der Top of the world Highway führt direkt in den Yukon hinein, so dass man gezwungen ist, die Fähre nach Dawson City zu nehmen. Dort erkundigen wir uns, was wir sehen und unternehmen sollten. Wir beschliessen uns am Nachmittag eine Guided Walking Tour durch Dawson City zu machen. Zuerst ziehen wir selber etwas durch den Ort. Ein spezieller Ort – alle Häuser sind auf dem Permafrost-Boden gebaut, so dass sie laufend wieder geschiftet werden müssen. Geteerte Strassen gibt es hier keine. Für die Fussgänger gibt es Holzwege. Auf der geführten Tour erfahren wir viel über die Geschichte des Ortes, den Goldrausch und die historischen Gebäude – sehr interessant. Der Ort ist sehr gemütlich und wir geniessen den Yukon, den blauen Himmel und den Sonnenschein. Es ist schon fast T’Shirt-Wetter! Am Abend gehen wir – auf Wunsch von Pascal – in die Diamond Tooth Gertie’s Gambling Hall und amüsieren uns wie zu Zeiten des Goldrushs (inkl. Tänzerinnen) ;-).

30. August

Der Tag erwartet uns wieder mit heiterem Sonnenschein. Zuerst zieht es uns auf den Midnight Dome (Berg) gleich hinter Dawson City. Von hier oben hat man einen supertollen Ausblick über den Yukon und Klondike River, Dawson City und die bestehenden und zum Teil stillgelegten Goldminen. Nachher geht die Fahrt weiter nach Süden. Die Landschaft ist schön, aber nicht spektakulär. Wir halten an einigen Orten, machen Fotos und geniessen die Sonne. Für die nächste Nacht bleiben wir am Fox Lake. Hier haben wir an vorderster Front ein superschönes Plätzchen direkt am See mit Blick auf die grünen und schneebedeckten Berge. Wir grillieren und lassen es gut gehen.

31. August

Schon wieder haben wir eine sehr kalte und klare Nacht hinter uns. Wir trauen uns fast nicht aus dem Bett. Aber die Sonne scheint bereits und der See bietet eine superschöne Stimmung, Zeit zum Aufstehen. Zuerst fahren nach Whitehorse ins Visitor Center. Denn wir brauchen ein Telefon – Lydia hat Geburtstag – die letzten Tage waren wir vollkommen von der Telekommunikation abgeschnitten. Etwas ausserhalb von Whitehorse zieht es uns in ein Restaurant, welches von Schweizern geführt wird. Dort gönnen wir uns mal einen feinen schweizerischen Lunch, uns geht das fettige ungesunde Essen der Kanadier und Amerikaner zum Teil schon ziemlich auf den Wecker. Auf dem South Klondike Highway fahren wir weiter über den legendären White Pass nach Skagway. Unterwegs nehmen wir zur Abwechslung mal einen Hitchhiker mit. Wie sich herausstellt kommt er aus Israel (ja Sonja L., aus Israel!!). Unterwegs merken wir, dass wir jetzt von British Columbia (hier ist es verboten Autostopper mitzunehmen) nach USA müssen. Uns (also Angie) wird es plötzlich etwas bange! Ob am Zoll wohl alles klappen wird mit unserem Gast an Board. Aber zu unserem Ausstaunen stellt sich heraus, dass er Amerikanisch-Israelischer Doppelbürger ist und somit keine Probleme hat hier zu reisen. In Skagway ist alles wie ausgestorben. Die letzen Kreuzfahrtschiffe haben den Ort verlassen und die Läden schliessen bereits um 17.00 Uhr. Richtig schön ruhig hier. Wir ziehen durch den herzigen Ort und geniessen die Ruhe. Denn schon morgen, werden wieder riesige Schiffe hier anlegen und den Ort überfluten.

1. September

Zuerst besichtigen wir eine beeindruckende Ausstellung über den Goldrush und informieren uns über das Rangers Program in der Umgebung von Skagway. Uns zieht es noch in zwei, drei Läden (von Dutzenden). Lieber möchten wir noch etwas die Umgebung und die Natur geniessen. Also fahren wir ins 15km entfernte Dyea. Auf einer Rough Road geht es in eine abgelegene Gegend, so zu sagen ins Nichts. Dyea ist eigentlich nichts mehr als einige verfaulte Pfähle und Holzschitter – hier lebten zu Zeiten des Goldrauschs mehrere tausend Personen. Wir möchten hier eine kleine Walking-Tour mit der Rangerin machen. Da jedoch unser Camper zu hoch ist, um über eine Brücke zu gelangen, müssen wir parkieren und können nicht zum Besammlungsort fahren. Zum Glück ist in der Nähe die Ranger Station, so dass wir gleich mit der Rangerin mitfahren dürfen. Es sind immer sehr wenige Personen die diesen speziellen Programmen beiwohnen. Diesmal sind wir grademal zu sechst. Sie erzählt uns Spannendes von der damaligen Zeit und wir schwelgen in der Vergangenheit. Die Umgebung ist wunderschön hier. Auf dem Retourweg halten wir an einigen Aussichtspunkten, um Adler zu beobachten und nach Bären Ausschau zu halten.

2. September - Tagish

Heute morgen nehmen wir uns für’s Internet Zeit. Wir verbringen zuerst eine Stunde einem Internet-Office, da man hier für’s Wireless bezahlen und sich registrieren muss. In dieser Stunde konnten wir gerade mal vier Sites öffnen…schrecklich. Da kriegst du es mit den Nerven zu tun. Also entschliessen wir uns das Office zu wechseln und in ein anderes zu gehen. Hier klappt alles wie am Schnürchen und wir können unsere E-Mail checken usw..

Von Skagway geht es wieder zurück über den wunderschönen White Pass und sehen sogar noch ein superscheues Stachelschwein ;-). Wir müssen ein letztes Mal bevor wir in die Schweiz reisen mit unserem Camper über den Zoll. Diesmal dauert es aber etwas länger. Der Zöllner möchte sämtlich Papiere von unserem Camper-Vermieter sehen. Er ist nicht erfreut, dass wir ein Motorhome mit amerikanischer Nummer in Whitehorse/Kanada abgeben möchte. Das sei überhaupt nicht üblich und wahrscheinlich auch nicht ganz legal. Uns soll dies nicht stören…also können wir, nachdem sämtliche Daten vom Auto und Vermieter erfasst wurden, den Zoll passieren.

Von Carcross wählen wir die Tagish Road (eine Verbindungsstrasse zwischen zwei Highways). Während 35 Kilometern kommt uns kein Auto und keine Menschenseele entgegen. Tagish ist eigentlich nichts, ausser ein paar zerstreute Häuser in einer Waldlandschaft. Wir finden einen ganz kleinen Campingplatz, wo wir alleine mit einem Dauercamper sind. Der Platz mit einem kleinen Motel, einem Laden und einem gemütlich Kaffee gehört Deutschen.

3. September - Atlin
Zum Start des Tages gönnen wir uns im kleinen Kaffee bei den Deutschen Rührei, Speck, Toast und feinen Cappuccino. Sie erzählen uns viel Über das Leben im Yukon und wie sie hier alles aufgebaut haben. Wir verkaufen ihnen noch gleich unsere Bikes, denn wir sind ja schon bald am Ende unserer Reise. Auf seinen Tipp fahren wir ein 12km langer Feld- und Wiesen-Weg hinauf auf den Mountain Jubilee – ein Weg, wo man nur oben wenden kann, entgegenkommen darf uns niemand und eine Panne dürfen auch nicht haben, denn hier findet dich bestimmt niemand! Von oben haben wir eine sensationelle Rundumsicht von 80km. Wieder zurück auf der Tagish Road nehmen wir bei Jake’s Corner die Stichstrasse nach Atlin, eine 60km lange Schotterstrasse mit vielen Löchern und Schlägen, die am Ende noch 30km geteert ist. Atlin liegt am Ende dieser Strasse direkt am riesen 137km langen Atlin Lake. Wir besichtigen das Dörfchen und finden einen kleinen Stellplatz für den Camper direkt am Ufer des Sees. Die Saison hier ist praktisch vorüber und es sind keine Touristen mehr hier. Es ist sehr kalt. Trotzdem machen wir Feuer, grillen und sitzen draussen. Sehr schön hier! Hier führen nur noch kleine Strässchen etwas weiter zu Goldminen, weiteren Seen und Flüssen. Morgen fahren wir also den selben Weg wieder zurück :-).

4. September - Teslin
In Atlin füllen wir zuerst unser Gas und das Benzin auf. Nachher suchen wir einen Sani-Dump (Das muss halt auch sein). Einige Kilometer ausserhalb von Atlin werden wir fündig. Wir finden eine Tafel von wo eine hölzerne Rinne direkt in einen „Weiher“ führt, dort hätten wir unser Abwasser ableeren sollen. Wir können dies aber nicht mit unserem Gewissen verinbaren…also fahren wir mit unserem vollen Tank herum. Nach 90km Rückweg (60km Schotter) kommen wir wieder auf die Tagish Road. Unser zieht es heute weiter östlich auf den Alaska Highway. Die Fahrt bietet nichts Spezielles. Wir stoppen beim Tlingit Heritage Centre und schauen uns die Ausstellung über die Native People, ihre Geschichte und ihren Lebensstil an. Etwas weiter, in Teslin, übernachten wir auf einem sehr schön gelegenen und sehr sauberen RV Park. Zuerst duschen wir beide mal wieder ausgiebig. Es sind seit dem letzten Mal einige Tage vergangen ;-)!

Wir möchten euch kurz noch den Zustand unseres Campers nach diesen Tagen Schotterpisten und den zwei Monaten Fahrt mit uns beschreiben:
zwei Kästchen sind ohne Klebeband und Schnur gar nicht mehr zu benützen, zwei Schubladen sind so ziemlich unbrauchbar geworden, das Geschirr hat sich etwas dezimiert (jedesmal wenn wir nach einer Rumpelfahrt die Kästchen öffnen, fällt uns das Geschirr entgegen), ein Rückspiegel scheint nicht mehr allzulange zu halten, die Eingangstreppe war schon von Beginn weg verklemmpt, die Brems- und ABS-Anzeige leuchtet auch seit Beginn permanent, die Heizung hat auch nie wirklich funktioniert, bereits drei Mal sind die Sicherungen durchgebrannt,….aber das Baby läuft und läuft und das ist die Hauptsache für uns!

5. September - Takhini Hot Springs
Diesen Morgen sind wir sehr aktiv, d.h. mehr Pascal als Angie. Zuerst nimmt Pascal einige Änderungen an unserer Homepage vor, während Angie nachher übernimmt. Inzwischen entleert Pascal unser Abwasser vom Camper, tankt Benzin auf und wascht das Auto gleich auch noch. Erst gegen Mittag verlassen wir Teslin. Am Ufer des schönen Teslin Rivers picknicken wir und auf dem Rückweg nach Whitehorse stoppen wir am wunderschönen Marsh Lake. Im April halten sich beim Swan Haven Interpretive Centre hunderte bis tausende Schwäne, Gänse und Enten auf. Heute ist es hier sehr ruhig und wir sehen keine Tiere, ausser einem Hund. Da wir noch relativ früh dran sind und wir noch keine Lust auf einen Campingplatz haben, beschliessen wir zu den Takhini Hot Springs nördlich von Whitehorse zu fahren. Der Platz hier ist super ruhig im Wald gelegen.

6. September - Whitehorse
Bei schönster Morgensonne gönnen wir uns heute früh ein Bad in den Takhini Hot Springs. Es ist wunderschön und wir sind ganz alleine. Nachher frühstücken wir im Camper und machen uns gestärkt auf nach Whitehorse. Als Erstes besuchen wir das Beringa Museum – ein sehr spannendes und informatives Museum über die Eiszeit, die Tiere und die Entstehung des Yukons. Danach fahren wir zum Schwatka Lake (unterwegs sehen wir noch zwei Coyote) und machen einen Spaziergang dem See entlang, weiter verschlägt es uns zur riesigen Fischleiter beim Kraftwerk von Whitehorse und anschliessend zum beeindruckenden Miles Canyon, wo sich der riesige Yukon River durchschlängelt. Gegen Abend beziehen wir unseren Stellplatz für die nächste Nacht und geniessen draussen die letzten Sonnenstrahlen dieses Tages.

7. September - Whitehorse
Wie es für einen Sonntag gehört, schlafen wir mal richtig aus. Wir geniessen das letzte Camper-Frühstück, denn jetzt gehen uns so ziemlich alle Esswaren aus… Da es heute mal regnet, ändern wir unsere Pläne und fahren mit dem Camper die Fish Lake Road – eine Strasse mit hunderten, wenn nicht tausenden von Schlaglöchern – zum gleichnamigen See. Die Strasse führt ca. 45 Minuten zum See und hört dort auf. Es ist wunderschön hier. Keine Menschenseele ist zu sehen. Auf dem Hin- und Rückweg begegnen uns nur zwei, drei Autos. Zurück in Whitehorse zieht es uns in den Canadian Tire. Wir waren beide noch nie in einem dieser Läden und möchten dies mal sehen. Wir staunen und staunen! Hier gibt’s ALLES – von der Klobürste, über Kleiderschränke, Campingartikel, Fernseher bis zum Benzin-Generatoren! Endlich möchten wir mal wieder einen feinen Kaffee und wir werden im Kaffeehaus in Downtown fündig. Anschliessend spazieren wir etwas dem Yukon entlang und beobachten dort zwei Golden Eagle, welche gemeinsam einen Fisch verzehren. Zurück im Camper packen wir unsere Taschen, denn morgen werden wir den Camper abgeben.

8. September - Whitehorse
Heute ist unser erster grosse Arbeits(halb)tag. Wir putzen unseren Camper innen und aussen. Danach fahren wir zum B&B, welches wir bereits reserviert haben. Es ist mega herzig und sehr sauber… schön wieder ein „normales“ Bett zu haben. Wir sind so hungrig, dass es uns wieder in das superfeine Kaffeehaus in Downtown zieht. Hier gibt’s frische Vegi-Quiche mit Salat! Danach klappern wir die paar wenigen Läden ab, die in Whitehorse an der Main Street liegen. Wir brauchen eigentlich auch gar keine ;-). Im Superstore holen wir uns einen Znacht, welchen wir in der Pension in der Gemeinschaftsküche zubereiten und geniessen. Hier fühlst du dich wie zu Hause!